Surfen, googlen, mailen, Online-Meetings abhalten – das alles gehört schon lange zum normalen Alltag. Was viele vergessen: Durch Reflexionen, Spiegelungen, Flimmern und Kontraste bedeutet Bildschirmzeit eine hohe Belastung für die Augen. Eine Überlastung führt dann leicht zu Ermüdung und Kopfschmerzen, was der Konzentration und der Leistung schaden kann – sei es bei der Arbeit oder beim Gamen. Abhilfe kann eine Bildschirmbrille schaffen, welche die Augen am Bildschirm entlasten kann.
Was ist eine Bildschirmbrille?
Eine Bildschirmbrille, auch Computerbrille, Bildschirmarbeitsplatzbrille oder Arbeitsplatzbrille genannt, wird speziell dafür entwickelt, die Augen vor den negativen Auswirkungen von langen Bildschirmzeiten zu schützen. Im Gegensatz zu normalen Brillen haben Bildschirmbrillen optional spezielle Filter, die das schädliche blaue Licht reduzieren. Sie sind zudem oft entspiegelt, um störende Reflexionen zu minimieren und den Kontrast zu erhöhen. Bildschirmbrillen mit Sehstärke sind für die typische Entfernung zwischen Augen und Bildschirm optimiert (etwa 50–70 cm) oder haben dioptrische Zonen für den Nah- und Zwischenbereich, sodass sowohl der Bildschirm als auch die Unterlagen auf dem Schreibtisch klar gesehen werden können.
Vorteile einer Bildschirmbrille
- Optimaler Augenschutz: Bildschirmbrillen reduzieren das Risiko von Augenschäden durch langanhaltende Bildschirmarbeit.
- Weniger Folgeprobleme: Sie minimieren Symptome wie trockene Augen, Kopfschmerzen und verschwommenes Sehen, die durch das lange Arbeiten am Bildschirm verursacht werden können.
- Verbesserter Schlaf: Da blaues Licht die Produktion des Schlafhormons Melatonin beeinträchtigen kann, hilft eine Bildschirmbrille, den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus zu bewahren.
- Effektive Leistungssteigerung: Da die Anstrengung bei der Bildschirmarbeit reduziert wird, können sich Konzentration und Arbeitsleistung erhöhen.
Arten von Bildschirmbrillen im Überblick
- Eine Bildschirmbrille ohne Sehstärke hat in der Regel einen Blaulichtfilter und ist entspiegelt. Sie filtert in erster Linie das blaue Licht und Reflexionen, um die Augen zu schützen und ein entspanntes Arbeiten bzw. Gamen am Computer zu ermöglichen.
- Eine Bildschirmbrille als Einstärkenbrille ist eine Brille, die auf die typische Entfernung zwischen Augen und Bildschirm eingestellt wird, die bei 50 bis 70 cm liegt. Hierbei handelt es sich um eine Zwischenlösung aus Fernbrille und Lesebrille.
- Eine Bildschirmgleitsichtbrillen, auch Raumkomfortbrillen, Raumbrille oder Nahkomfortbrille genannt, ist speziell für Brillenträger gedacht, die viel Zeit in Innenräumen verbringen und häufig zwischen Nah- und Zwischenentfernungen wechseln müssen. Sie bieten eine optimierte Sicht für Nahbereiche wie Lesen und Computernutzung, aber auch für Zwischenbereiche wie Gespräche mit Kollegen im Raum. Der Fernbereich wird nicht abgedeckt.
Hauptunterschiede zwischen Gleitsichtbrille und Bildschirmbrille
Eine herkömmliche Gleitsichtbrille hat drei Sehbereiche (Nah-, Mittel- und Fernsicht). Sie ist damit eine Allround-Lösung für den täglichen Gebrauch, wenn verschiedene Sehentfernungen benötigt werden. Bei längerer Nutzung einer Gleitsichtbrille vor dem Bildschirm kann es allerdings zu einer unnatürlichen Kopfhaltung kommen, da der Brillenträger den optimalen Sehbereich finden muss. Das kann Nackenprobleme oder Kopfschmerzen verursachen.
Bildschirmgleitsichtbrillen haben nur zwei Sehbereiche (Nah- und Mittelsicht), sind also speziell für den Nah- und Zwischenbereich angepasst, typischerweise von etwa 30 cm bis 1,5 Meter. Sie sind speziell für den Einsatz am Arbeitsplatz entwickelt und fördern eine ergonomische Kopf- und Körperhaltung, da die Sehbereiche speziell für typische Arbeitsabstände optimiert sind.
Wer sollte eine Bildschirmbrille tragen?
Vor allem Brillenträger, besonders altersweitsichtigen Personen, die lange am Computer arbeiten, sollten sich eine Bildschirmbrille zulegen. Üblichen Lesebrillen reichen hierbei nicht, denn sie sind nur für Distanzen bis zu 40 Zentimetern gedacht, während der Bildschirm oft in einer Entfernung von 50 bis 70 cm steht.
Aber auch Gamer und alle Menschen, die in ihrer Freizeit viel den Computer benutzen, zum Beispiel zum Surfen, Shoppen oder für die Bildbearbeitung, sollten sich eine Bildschirmbrille zulegen, um die Augen zu entlasten.
Wie wählt man die richtige Bildschirmbrille aus?
Welche Bildschirmbrille die richtige ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab.:
- Wer kein Brillenträger ist, kann zu einer Bildschirmbrille ohne Sehstärke greifen. Blaues Licht wird damit herausgefiltert und es ist ein entspannteres Sehen am Computer möglich.
- Wird fast ausschließlich am Computer gearbeitet, reicht unter Umständen eine Einstärkenbrille aus, die optimal auf den Sehabstand zum Computerbildschirm ausgerichtet ist. Für Gespräche mit den Kollegen oder das Lesen von Unterlagen ist solch eine Brille dann aber nicht geeignet.
- Gibt es einen Wechsel zwischen dem Blick auf den Bildschirm, die Unterlagen auf dem Tisch und zum Kollegen am Nachbartisch, reicht oft eine Sehstärke nicht aus, sondern es ist eine Gleitsichtbrille für den nahen und mittleren Bereich erforderlich. Hier ist eine Raumkomfortbrille zu empfehlen.
Um eine optimale Bildschirmbrille auszuwählen, ist eine fundierte Beratung wichtig, um die Brille auf die individuelle Bedürfnisse und den eigenen Arbeitsplatz abzustimmen. Nur so ist ein komfortables und entspanntes Sehen ohne große Kompromisse möglich.
Wer bezahlt die Bildschirmbrille?
Unter bestimmten Voraussetzungen muss der Arbeitgeber die Bildschirmbrille bezahlen. Diese Voraussetzungen sind nirgends genau festgelegt, können aber aus verschiedenen Verordnungen und Gerichtsurteilen ungefähr abgeleitet werden:
- Der Computer wird für die Arbeit gebraucht und kann nicht durch ein anderes Arbeitsmittel ersetzt werden.
- Der Bildschirm muss jeden Tag mehrmals und/oder in längeren Zeiträumen ohne Unterbrechung genutzt werden.
- Die Computerarbeit erfordert eine hohe Konzentration zur Vermeidung von Fehlern und entsprechenden Konsequenzen.
- Ein Augenarzt oder Betriebsarzt muss die Notwendigkeit einer Bildschirmbrille feststellen und sie verordnen.
Wer Brillenträger ist und viel am Bildschirm arbeitet, der sollte sich vor dem Kauf einer Bildschirmbrille an seinen Arbeitgeber oder Betriebsrat wenden, um abzuklären, ob die Kosten für die Bildschirmbrille vom Unternehmen übernommen werden.
Fazit zum Thema Bildschirmbrille
Wer lange am Computer sitzt – ob bei der Arbeit oder privat – der sollte seinen Augen eine Bildschirmbrille gönnen, die vor Überlastung schützt. Bei häufiger Bildschirmarbeit wird die Brille in der Regel sogar vom Arbeitgeber bezahlt. Dazu muss die Brille von einem Augenarzt verordnet werden. Anschließend sollte die Bildschirmbrille bei einem erfahrenen Optiker an die Anforderungen des eigenen Arbeitsplatzes angepasst werden. Ihr Blick – Augenoptik berät Sie gern, um die beste Bildschirmbrille für Ihre Bedürfnisse auszuwählen.